Erhältlich bei Amazon (ISBN 978-3-95828-032-8)
Leseprobe
Und jetzt stand die Zicke vor dem Schaufenster einer Metzgerei und wollte was von ihr. Komm, Mensch, Ulla, die kann dir jetzt nichts mehr antun, du bist flügge geworden, sei nicht kleinlich!
»Hallo Frau Barthel, schön, Sie wiederzusehen!«
»Frau Schuster! Zufälle gibt’s aber … Wie geht es Ihnen so?«
»Kann nicht klagen, Elke geht schon in die sechste Klasse, fleißig,
fast die Klassenbeste …«
»Haben Sie ein Moment Zeit, trotz Mittagspause? «
Ulla schaute auf die Uhr, merkte, dass sie sich entscheiden musste: Einkauf oder Zicke. Sie entschied sich für die Zicke, einkaufen könne man schließlich auch nach Feierabend. Sie gingen zu einer Eduscho-Bäckerei und fanden Platz an einem Stehtisch.
»Und was macht die Arbeit bei Nullfünf? Immer noch Spaß?«
»Mal mehr, mal weniger. Im Moment gibt es Gerüchte über die Gründung einer gemeinsamen Service-Firma mit anderen Banken und das sorgt für Tratsch. Als Betriebsrätin muss ich mich immer gut informieren.«
Ulla dachte, eine Leitende aus einer anderen Bank würde wissen, ob es nur Panikmache war oder ob die Gerüchte wirklich eine Grundlage hatten.
»Es sind vielleicht mehr als nur Gerüchte, auch bei uns überlegt
man sich im Ernst, ob heutzutage eine Bank es sich immer noch leisten kann, eigene Abteilungen für jeden Kleinkram zu unterhalten. Doppelarbeit bleibt nicht aus, jeder muss eigene Programme kaufen, die Belegschaft ist aufgebläht, Personalkosten …
Nichts ist sicher, aber glauben Sie mir, früher oder später wird kein Weg an einer Zentralisierung gewisser Funktionen vorbeiführen! Aber, wissen Sie, ich lasse mir keine grauen Haare darüber wachsen, es sind die Zeichen der Zeit, kleine Rädchen wie Sie und ich können sowieso nichts daran ändern. «
Ulla schmunzelte. In den fünf Jahren hatte sie sich nicht viel geändert.
»Frau Schuster, wenn ich abends nach Hause gehe, möchte ich den ganzen Mist vergessen, einfach was anderes tun. Nach einem Vortrag ist es mir bewusst geworden, wie geschichtsträchtig Rheinhessen ist. Kelten, Germanen, Römer … jeder mit seiner Kultur, seiner Religion, seinen Göttern. Mainz ist wie eine Zwiebel,
die nur darauf wartet, gehäutet zu werden …«
Ob Peter Holz sich jetzt für Geschichte interessierte?
»Und auch als Bischofssitz ist Mainz immer ein wichtiges Zentrum gewesen«, warf Ulla, die überzeugte Katholikin, verlegen ein.
»Sicher, aber die Wurzeln liegen viel tiefer. Sagen Sie mal, waren Sie schon im Heiligtum der Isis und der Mater Magna? Ist gleich hier um die Ecke! «
Ulla hatte schon vor Jahren gelesen, dass es so was gab, konnte sich darunter nichts Konkretes vorstellen. Sie schaute auf die Uhr und stellte fest, dass die Zeit nur für einen Blitzbesuch reichte. Aber sie hatte erst mal Frau Barthel nach den vielen Jahren wieder getroffen, sie war gesprächsbereit, wer weiß, ob sie ihr jetzt auch noch helfen konnte …
Sie rief mit dem Handy im Büro an und sagte, dass sie einen wichtigen Termin in Sachen Arbeitsorganisation hatte und daher die Pause um eine Stunde überziehen
würde. Wozu war sie schließlich Betriebsrätin?
Frau Barthel freute sich heimlich. Sie hätte gerne selbst Ulla angerufen, als sie hörte, dass diese Betriebsrätin geworden war, hatte aber die alten Vorkommnisse bei der Pink Bank noch gut in Erinnerung und wollte sich eine mögliche barsche Absage ersparen. Die göttliche Vorsehung hatte dagegen gewollt, dass sie sich auf der Straße trafen. Ulla war schon immer eine ruhige, vielleicht etwas ängstliche Person gewesen, die den Konflikt scheute und Zuneigung brauchte. Selbst in den Zeiten ihrer systematischen Verfolgung im Büro hatte sie sich stets für eine Lockerung
der Daumenschrauben dankbar gezeigt. Gute Gründe für eine
bestimmte Entscheidung würde sie sicherlich verstehen und mittragen.
Das Heiligtum der Isis und Mater Magna befand sich am anderen Ende der Römer-Passage, fast um die Ecke. Die beiden Frauen gingen eine kurze Treppe hinunter und im Halbdunkel sahen sie die von einer eindrucksvollen Beleuchtung angestrahlten Grundmauern alter Kultstätten und an den Wänden eine ganze Reihe
von Vitrinen mit Schmuckstücken, geheimnisvollen Kultfiguren
und lateinischen Inschriften.
»Bemerken Sie die Würde dieser Figuren? Die Ruhe, die Gelassenheit, die sie ausstrahlen? Isis ist das Urweibliche in der Schöpfung, die Mater Magna, die große Urmutter, aus der alles Leben hervorgegangen ist und die der Fortpflanzung und Evolution der Menschheit vorsteht. Sie ist die kosmische Liebe, die keine geschlechtliche Liebe braucht, um sich zu vermehren …«
Ulla dachte an die Jungfrau Maria.
»Im archetypischen Bewusstsein der Menschheit ist dieses Prinzip immer vertreten gewesen, obwohl jede Religion es anders nannte. Angefangen bei Gaia, der Mutter Erde der alten Griechen, danach kamen Demeter, Kali im fernen Indien, die Jungfrau
Maria, die dieselbe Idee verkörperten. Warum soll sie sonst als Jungfrau Gottes Sohn geboren haben? Die Gnostiker verehrten Sophia als weibliches, vergeistigtes Gegenstück von Gottvater, wie im alten Ägypten das Männliche von Geb und das Weibliche von Nuet verkörpert wurden. Sie sind immer noch katholisch, nicht wahr?«
Ulla nickte.
»Dann denken Sie an Christi Tod und Auferstehung. Auch dieses Ereignis musste sich so abspielen, wie es seit jeher die Mysterienschulen angekündigt hatten. Christus, Gottes Sohn und selbst Gott, stirbt am Kreuz und wird am dritten Tag auferstehen. Osiris, auch Gottes Sohn, selbst Gott, Bruder und Ehemann der Isis, wird ermordet, seine Schwester und Ehefrau sucht überall auf der Erde die Teile seines Leichnams und erweckt ihn zu neuem Leben. Die Formen ändern sich, die Lehre bleibt. Weil die Lehre die reine Wahrheit beinhaltet. Das Gesetz der Wahrheit ist die Liebe. Christus ist Liebe. Isis ist Liebe. «
Auf dem letzten Flur entgingen Ulla zwei eigenartige Vitrinen nicht. In einer davon waren kleine menschenähnliche, mit Stechnadeln durchgestochene Figürchen aufbewahrt und die Schilder erklärten, dass es sich um eine Art Voodoo-Puppen handelte, die Anhänger des Isis-Kults dazu benutzten, um ihren Feinden Leiden
und sogar den Tod zuzufügen.
»Was immer Prima Aemilia, Geliebte des Narcissus, versuchen wird, was immer sie tun wird, verkehrt sein soll ihr alles.
So soll sie nimmer irgendetwas erblühen lassen; um den Verstand gebracht, soll sie lügnerisch ihre Dinge verrichten.
Was ihr widerfährt, das soll ihr alles verkehrt ausgehen. Der Prima des Narcissus soll es so ergehen, indem diese Tafel niemals erblühen wird. «
Die Liebe konnte nicht so groß gewesen sein, wie Frau Barthel sie beschrieben hatte. Ulla sprach sie darauf an.
»Aber natürlich gab es auch in dieser Religion schwarze Schafe und Irrwege! War beim Christentum auch nicht anders. Denken Sie an die Inquisition, an die Religionskriege, an die Hexenverbrennungen
… Wo es Menschen gibt, dort menschelt es eben. «
Ulla konnte das nicht bestreiten. Inzwischen hatte sie den Eindruck bekommen, Frau Barthel wolle sie in eine Kultgemeinschaft, zumindest in einen Kulturverein, einführen und überlegte, was sie davon zu halten hatte. Im Prinzip war sie mit ihrer katholischen Kirche zufrieden. Bis auf die schwarzen Schafe, die es offensichtlich überall gab. Aber im erzkatholischen Mainz war die Kirche eine Selbstverständlichkeit, außerhalb der Gottesdienste waren Sozialisierung und Kulturangebot auf einen kleinen Kreis beschränkt, auf eine »Kerngruppe«, die es nicht gerne sah, wenn »Fremde« dazu stoßen wollten. Sie hatte noch vor Jahren
im Internet die Adresse eines Vereins katholischer Frauen entdeckt und sich um Mitgliedschaft beworben. Nicht die Spur einer Antwort, diese Frauen hatten es nicht einmal für nötig gehalten, sie zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, nicht einmal, sie schriftlich und ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Schon ein
starkes Stück, was eine angeblich christliche Gemeinschaft sich so alles leistete!
Der einzige Verein, in dem sie ziemlich problemlos aufgenommen wurde, war ein neuer Karnevalsverein. Ulla fühlte, dass sie in ihrem Leben mehr als nur Helau brauchte, mehr als nur die passive und anonyme Teilnahme an hochwissenschaftlichen Vorträgen des Bistums. Im Grunde genommen brauchte
sie die – nicht nur einmalige – Möglichkeit eines gedanklichen Austausches mit Gleichgesinnten, aus dem vielleicht eines Tages eine geistig belebende Freundschaft hervorgehen würde. Gut, die frühere »Zicke« war zwar nicht die beste Empfehlung für diesen neuen … Verein, Gesprächskreis …, was sich auch immer hinter den kulturhistorischen Anspielungen verbarg, aber die Frau war jetzt freundlich zu ihr, gewann im Gespräch, wirkte zunehmend wie verwandelt, verklärt.
»Frau Barthel, ich finde alles hier so interessant und habe den Eindruck, dass Sie noch viel mehr darüber wissen. Es wäre schön, wenn wir das Gespräch ohne Zeitdruck fortsetzen könnten.«
Frau Barthel hatte darauf gehofft. Nicht, dass sie es eilig gehabt hätte, aber allzu lange konnte man nicht warten. Wer wusste, wie lange sich die Begeisterung hielt? Nicht zu vergessen, dass die Auslagerungspläne der mittelständischen Banken schon viel weiter fortgeschritten waren, als es die Gerüchteküche vermutete, und »man« möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft ein Standbein bei Nullfünf benötigen würde.
Prova di lettura
Ora la „megera“ era ferma davanti alla vetrina di una macelleria e voleva qualcosa da lei. Su, Ulla, coraggio! Ora non ti può fare più niente, hai cambiato ditta, non essere meschina!
“Buongiorno Frau Barthel, lieta di rivederla!”
“Frau Schuster! I casi della vita! Come sta?”
“Non mi posso lamentare. Elke va già nella sesta classe, si impegna, quasi la prima della classe”
“Ha un attimo di tempo, anche se siamo il pausa pranzo?”
Ulla guardò l’ orologio e si rese conto che doveva decidersi: o la spesa o la “megera”. Decise di fermarsi con la megera, la spesa si poteva fare anche dopo il lavoro. Andarono in una panetteria Eduscho e presero posto ad un tavolino.
“Come procede il lavoro alla Banca Nullfünf? Si trova sempre bene?”
“A volte meglio, a volte peggio. Ora ci sono voci che si sta fondando una ditta di servizi in comune con altre banche e questo scatena pettegolezzi. Come membro del comitato aziendale mi devo tenere informata.”
Ulla pensava che una dirigente di un’ altra banca sapesse se si trattava solo di uno spauracchio o se le voci erano basate su qualcosa di serio.
“Forse si tratta di qualcosa di più che solo di voci. Anche da noi ci si chiede seriamente se al giorno d’oggi una banca si può permettere di avere un proprio reparto per qualsiasi sciocchezza. La duplicazione del lavoro così è inevitabile, ognuno deve comperare un proprio programma, c’è personale in soprannumero, i costi per il personale crescono… Mi creda, nulla è certo, ma prima o poi una centralizzazione di certe funzioni sarà inevitabile. Ma io non me ne faccio un problema, sono i segni dei tempi. Piccole impiegate come Lei e me non possono comunque cambiare nulla”
Ulla ridacchiava. In quei cinque anni non era cambiata poi molto.
“Frau Schuster, quando vado a casa alla sera vorrei dimenticare tutti questi problemi, fare qualcosa di completamente diverso. Dopo una conferenza mi è stato chiaro quanto la nostra regione di Rheinhessen sia piena di storia. Celti, Germani, Romani…ognuno con la sua cultira, la sua religione, i suoi dei… Magonza è come una cipolla che solo aspetta di essere sbucciata.”
Da quando in qua Peter Holz si interessa di storia?
“E come sede del vescovo Magonza è sempre stata un centro importante”, aggiunse con un certo imbarazzo la cattolicissima Ulla.
“Certo, ma le radici sono più profonde. Mi dica, Lei è mai stata nel santuario di Isis e della Mater Magna? E’ qui dietro l’ angolo!”
Ulla aveva letto già anni fa che qualcosa del genere esisteva, ma non aveva idea di che cosa fosse concretamente. Guardò nuovamente l’ orologio e si rese conto che il tempo bastava solo per una visita lampo. Però aveva incontrato dopo anni Frau Barthel, lei era disposta a discutere, chissà, forse ora poteva aiutarla… Chiamò in ufficio con il cellulare e disse che aveva un appuntamento importante sul tema dell’ organizzazione del lavoro e per questo avrebbe prolungato la pausa di un’ ora. In fondo era membro del comitato aziendale! Frau Barthel nascose la sua soddisfazione. Avrebbe lei stessa chiamato volentieri Ulla al telefono, quando seppe che era diventata membro del comitato aziendale, ma si ricordava ancora fin troppo bene di quello che era successo alla Pink Bank e voleva risparmiarsi una brusca reazione negativa. Ora la Provvidenza aveva voluto che si incontrassero in strada. Ulla era sempre stata una persona tranquilla, forse un po’troppo esitante, che rifuggiva dai conflitti ed aveva bisogno di affetto. Persino mentre era sistematicamente mobbizzata in ufficio si era sempre dimostrata grata ogni volta che la pressione si attenuava. Ulla avrebbe certamente capito le ragioni di una certa decisione e le avrebbe fatte sue.
Il santuario di Isis e della Mater Magna si trovava all’ altro estremo di una galleria di negozi, veramente dietro l’ angolo. Le due donne scesero per una corta scalinata e nella semioscurità videro i basamenti di antichi luoghi di culto, suggestivamente illuminati. Alle pareti erano addossate vetrine con ornamenti, statuette di un culto misterioso, inscrizioni latine.
“Ha visto la dignità di queste figure? La pace, la serenità che rappresentano? Isis è la femminilità primordiale nel Creato, la Mater Magna, la prima madre da cui procede ogni forma di vita e che presiede alla riproduzione ed all’ evoluzione dell’umanità. Isis è l’amore cosmico, che non ha bisogno di una riproduzione sessuata per riprodursi.”
Ulla pensava alla vergine Maria.
“Nella coscienza archetipica dell’umanità questo principio è stato sempre presente, anche se ogni religione gli dava un altro nome. All’inizio c’era Gaia, la Madre Terra degli antichi Greci, poi vennero Demetra, Kali nella lontana India, la Vergine Maria. Tutte figure che rispecchiavano la stessa idea fondamentale. Se non fosse così, perchè Maria avrebbe partorito il Figlio di Dio essendo vergine? Gli Gnostici adoravano Sophia quale riscontro femminile, spirituale di Dio Padre, come nell’antico Egitto il maschile era simbolizzato da Geb ed il femminile da Nuet. Lei è ancora cattolica, vero?”
“Allora pensi alla morte ed alla resurrezione di Cristo. Il Figlio di Dio e Lui stesso Dio muore sulla Croce e risorgerà il terzo giorno. Osiris, anche lui figlio di Dio, Dio lui stesso, fratello e marito di Isis, viene assassinato. Isis, sua moglie e sua sorella, cerca dappertutto sulla Terra i pezzi del suo cadavere e lo risveglia a nuova vita. Le forme cambiano, la dottrina rimane. Perchè la dottrina contiene la pura verità. La Legge della verità è l’amore. Cristo è amore. Isis è amore.”
Nell’ ultimo corridoio non sfuggirono ad Ulla alcune vetrine. In una di queste erano esposte piccole figure antropomorfe trafitte con spilli e il cartellino spiegava che si trattava di una specie di bamboline Voodoo, che gli adepti del culto di Isis usavano per procurare ai loro nemici dolori e persino la morte.
“Qualsiasi cosa Prima Aemilia, amante di Narcissus, tenterà di fare, tutto quello che farà, le dovrà andare sempre male. Mai le dovrà andare bene qualcosa. Dovrà perdere la sua intelligenza, se farà le sue faccende usando menzogne. Tutto quello che le accadrà, sarà rovesciato contro di lei. Così deve succedere alla Prima di Narcissus e questa tavola non fiorirà mai”
L’ amore non poteva essere poi tanto grande, come lo aveva descritto Frau Barthel. Ulla le portò l’ attenzione su questa tavola.
“Naturalmente anche in questa religione ci sono pecore nere e deviazioni. Anche nel Cristianesimo era così. Pensi all’Inquisizione, alle guerre di religione, ai processi alle streghe. Dove ci sono uomini, c’è appunto umanità”
Ulla non lo poteva negare. Intanto era giunta alla conclusione che Frau Barthel la voleva introdurre in una comunità religiosa, almeno in un’ associazione culturale e cercava di formarsi un’opinione. In linea di massima era contenta con la sua religione cattolica, nonostante ci fossero anche lì pecore nere. Ma nella cattolicissima Magonza la Chiesa era semplicemente ovvia, la socializzazione e l’ offerta culturale erano, al di fuori delle celebrazioni, limitati ad una piccola elite, che non vedeva di buon occhio, che “estranei” ne volessero fare parte. Anni prima aveva scoperto su Internet l’indirizzo di un’associazione di donne cattoliche ed aveva fatto domanda di ammissione. Nemmeno la traccia di una risposta, quelle donne non avevano nemmeno ritenuto opportuno invitarla a presentarsi personalmente, nemmeno respingere la domanda per iscritto e senza dare motivi. Era veramente una sfacciataggine, quello che un’associazione che si definiva cristiana si permetteva di fare! L’ unica associazione in cui era stata ammessa senza problemi era un associazione carnevalesca di recente fondazione. Ulla sentiva che nella vita aveva bisogno di qualcosa di più di solo mascherate, di più della partecipazione passiva ed anonima a conferenze della Curia dal contenuto altamente scientifico. In fondo, quello di cui aveva bisogno era la possibilità di uno scambio di idee con persone simili a lei, e non solamente per una volta isolata. Bene, quella che per anni era stata la “megera”, non era la migliore raccomandazione per questa nuova … associazione, … comunità…, che si nascondeva dietro le allusioni storiche e culturali, ma Frau Barthel era adesso cordiale con lei, migliorava con il procedere della conversazione, sembrava come trasformata, illuminata …
“Frau Barthel, tutto questo mi sembra molto interessante, ho l’impressione che Lei ne sa molto di più. Sarebbe bello che potessimo continuare la conversazione senza problemi di tempo”
Era quello che Frau Barthel aveva sperato. Non che avesse fretta, ma non si poteva aspettare troppo. Chssà quanto tempo avrebbe durato l’ entusiasmo? Non si doveva poi dimenticare che i piani delle banche per l’ esternalizzazione (outsourcing) erano molto più avanzati di quanto ritenevano le “voci” e un punto di appoggio alla banca Nullfünf sarebbe stato necessario prima di quanto si potesse immaginare.
Kritiken
Julius Franzot präsentiert im Guntersblumer Kulturkeller neuen Krimi „Die Sekte der Skorpione“
(Foto: Kulturverein)
GUNTERSBLUM – (red). Parallelgesellschaften, informelle Machtgruppen und Geheimabsprachen, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen, sind die großen Themen von Julius Franzot. Der Autor, der seit 2009 in Guntersblum lebt, hat nun sein neuestes Werk „Die Sekte der Skorpione“ im Kulturkeller vorgestellt. Während „Nicht mit mir! – Im Ausverkauf von Turm und Brücke“ und der Wirtschaftskrimi „Kiez trifft Mafia“ Gegebenheiten streifen, von denen der Autor durch seine Arbeit im internationalen Marketing, zuerst in Frankfurt und später auf Sizilien, mehr erfuhr, als es ihm lieb gewesen wäre – von Mobbing bis zu fragwürdigen Geschäften – hat Franzot nun mit seinem neuen Krimi eine völlig fiktive Geschichte geschrieben, die dennoch aktuell und plausibel klingt.
Martina und Ulla, zwei Betriebsrätinnen zweier Mainzer Banken, werden von einer geheimnisvollen Sekte angesprochen, die sich einem Isis-Kult verschrieben hat und etwas sehr Konkretes von ihnen haben will, nämlich die Unterstützung bei der ersten einer langen Serie von geplanten Auslagerungen von Abteilungen in der Bank- und Versicherungsbranche. Ulla wird Mitglied der Sekte und erfährt obskure Kulthandlungen und starken Druck. Martina winkt ab, weil sie merkt, dass es nur um Geschäft und Politik geht. Tom, Martinas Mann, ist Geschäftsführer eines Logistik-Unternehmens, wird ebenfalls angesprochen, allerdings in einer anderen Angelegenheit, wird aber von einem Abtrünnigen aufgeklärt, der ihm die echten Ziele der Sekte offenbart. Ulla befindet sich nun in Lebensgefahr und eine abenteuerliche Rettungsaktion beginnt.
„Die Sekte der Skorpione“ veranschaulicht, wie unterschiedliche Menschen individuell angesprochen werden: Die überzeugte Katholikin soll glauben, dass „Isis“ ein anderer Name für die Jungfrau Maria ist, die Atheistin aus Thüringen bekommt eine materialistische, naturwissenschaftliche Erklärung serviert, die sie als „den größten Stuss aller Zeiten“ abtut, der Unternehmer blickt hinter die Kulissen einer marktradikalen Verschwörung und möchte zwischen Ethik und Opportunität schwimmen.
Neben Spannung und Überraschungen gibt es auch kontroverse, oft konträre Meinungen zu Themen wie Religion und Politik. Franzot vermittelt den Eindruck einer Gesellschaft im Umbruch, voller Eigenleben hinter den Kulissen und nur formell unter der Kontrolle von Medien, demokratischem System und legitimierten Akteuren der Weltpolitik.
Allgemeine Zeitung, 23.09.2015
Brisanter kultureller Beitrag im Museum Castellum
Lesung mit Referat „Die Sekte der Skorpione“
(Foto: Karl-Heinz-Kues)
Die Gesellschaft für Heimatgeschichte konnte wieder eine wissenswerte „Autoren-Lesung“ im Kurfürsten-Zimmer präsentieren. Dazu konnte der GHK-Vorsitzende Karl-Heinz Kues vorstellen: Prof. DR. Ochsmann von der Mainzer Uni und den Schriftsteller Julius Franzot mit seinem im September erschienenen Buch „Die Sekte der Skorpione“.
Vor der Lesung und als Abschluss referierte Herr Prof. Dr. R. Ochsmann über die psychologischen Aspekte der Sekten. Wie entstehen Gruppen, welche Beziehungen zu anderen Gruppen haben sie und wie extrem sind sie?
Durch Gehirnwäsche, Beeinflussung und Lenkung wird bei Menschen die selbständige Handlungsunfähigkeit unterdrückt. Ein Sog zur Sekte entsteht, aus der es selten ein Entrinnen gibt.
Man kleidet sich anders und zeigt so, daß man anders ist. Der Bruch mit Freunden und Familie ist Voraussetzung. Private Sparkonten werden den Sekten übereignet. Der Publizist Julius Franzot konnte aus seinen Roman brisante Details schildern.
Die mittelständigen Banken im Rhein-Main-Gebiet planen eine Auslagerung von EDV und Wertpapiergeschäft, die von einer Neugründung zentralisiert übernommen werden sollen.
Für die Banken ist diese Maßnahme von übergeordneter Wichtigkeit wegen der möglichen Signalwirkung auf die gesamte Bank- und Versicherungsbranche.
Martina ist überzeugt, daß es sich um eine Fehlentscheidung handelt, die früher oder später zu einem massiven Personalabbau führen wird.
Sie versucht, Ulla für ihre Sache zu gewinnen, aber für letztere ist die Angst größer, daß es ohne Auslagerungen noch schneller zum Personalabbau kommen wird. Ulla ist unschlüssig und gereizt.
Ulla ist heimlich Mitglied bei einer Sekte geworden und wenige Wochen nach ihrer Aufnahme wird sie im Laufe einer geheimen Zeremonie noch enger verpflichtet.
Roswitha, die Hohepriesterin der Sekte, läßt sie bei Isis schwören, daß sie die Auslagerung nicht verhindern wird. Ullas Mann merkt, daß sich seine Frau verändert hat, abends oft lange wegbleibt und größere Summen vom Bankkonto abhebt.
Auf entsprechende Fragen reagiert Ulla mit Beschimpfungen. Nach einer hitzigen Aussprache mit Martina und einer Nacht der moralischen und religiösen Gewissensbisse geht Ulla zur Betriebsratssitzung und stimmt gegen die Auslagerung.
Der Roman ist stilistisch argumentiert über Machart und Bedeutung des „Isis-Kultes“, der Traumatische Folgen auslöst.
Nach der Lesung schloss sich eine lebhafte Aussprache an. Viel interessierte Besucher kauften auch das aktuelle Buch, wie auch der stellvertr. GHK-Vorsitzende Klaus Lehne. Die Lesung hat neugierig gemacht!
(Herbert Fostel)
CRITICHE
Julius Franzot presenta al Kulturkeller di Guntersblum il suo nuovo giallo “La setta degli Scorpioni”
(Redazione) Società parallele, gruppi informali di potere ed accordi segreti che rifuggono dalla luce sono i grandi temi di Julius Franzot. L’autore che vive dal 2009 a Guntersblum ha presentato la sua nuova opera “La setta degli Scorpioni” al Kulturkeller. Mentre “Non con me! – Nella svendita di Torre e Ponte” e “Tra luci rosse ed onorata società” sfiorava situazioni – mobbing e dubbiosi affari – di cui venne suo malgrado a conoscenza nell’ambito della sua attività nel marketing internazionale, prima a Francoforte e poi in Sicilia, stavolta Franzot ha scritto una storia completamente fittizia, che però suona attuale e plausibile.
Martina e Ulla, membri dei consigli aziendali di due banche di Magonza, vengono contattate da una setta misteriosa, che si dedica al culto di Isis e vuole ottenere da loro qualcosa di molto concreto: il loro appoggio per una lunga serie di distaccamenti di reparti nell’ ambito di banche ed assicurazioni. Ulla diventa membro della setta, assiste a oscuri rituali e subisce forti pressioni. Martina si tira indietro perchè capisce che si tratta solo di affari e politica. Tom, il marito di Martina, è titolare di una ditta di autotrasporti e viene contattato pure lui, anche se in un’occasione diversa. Così viene in contatto con un “pentito”, che gli spiega i veri scopi della setta. Ora Ulla si trova in pericolo di vita ed inizia una rocambolesca azione di salvataggio.
“La setta degli Scorpioni” descrive come persone diverse vengono contattate con un approccio individuale. La cattolica convinta deve credere che “Isis” sia solo un altro nome per la Vergine Maria, l’ateista della Germania orientale si vede presentare una spiegazione materialista, scientifica, che lei rifiuta, definendola “la cretinata più grande di tutti i tempi”, l’ imprenditore guarda dietro le quinte di una congiura neoliberale e vorrebbe oscillare tra etica ed opportunismo.
Oltre a suspence e sorprese si leggono opinioni controverse, anche discordanti tra loro, su temi come politica e religione. Franzot propone l’ immagine di una società in sovvertimento, brulicante di vita propria dietro le quinte e solo formalmente sotto il controllo dei mass-media, del sistema democratico e dei legittimi rappresentanti della politica mondiale.